Werke und Ausstellungsthema
„Motherlode" ist der Begriff für die wichtigste Erzader in einem Bergwerk, also die zentrale Stelle, aus der alle anderen Erzadern abzweigen. Im übertragenen Sinne wird „Motherlode" auch als Metapher für eine große, wertvolle Ressource oder Fundstelle verwendet. In dem Spiel „Die Sims" ist „Motherlode" ein Cheat, mit dem man das Spiel verändert. Cheats sind Tricks, die die normalen Regeln eines Systems umgehen und aufzeigen, wie das System funktioniert. Iris Helena Hamers und Till Bödeker wenden diese Logik der Intervention auf zeitgenössische digitale Bildwelten an.
Bei der von Jeannine Burch kuratierten Ausstellung kreuzt Hamers inszenierte Fotos mit KI-generierten Bildern und Internet-Fundstücken, um sie als räumliche Objekte aus Aluminium und Kunstfell zu materialisieren. Bödeker macht verborgene digitale Infrastruktur zum skulpturalen Medium: Auf seinen Serverschränken sind Laser angebracht, die den Raum und Hamers' Arbeiten vermessen.
Beide verknüpfen den virtuellen mit dem physischen Raum und bewegen sich zwischen digitaler Simulation und körperlicher Sehnsucht, wobei sie die materielle Basis des Digitalen selbst erforschen.